Bei einer Thinline-Tele freut sich vor Händen und Ohr erstmal der Rücken – schließlich sind diese Gitarren dank der Semihollow-Bauweise für ihr geringes Gewicht bekannt. Auch dieses Exemplar in Nocaster-Ausführung (also ohne Tele-Logo auf der Kopfplatte) und schön dunklem Two-Tone-Sunburst bringt nicht einmal 3,2 kg auf die Waage. In einem dünnen Klang schlägt sich die federleichte Bauweise allerdings nicht nieder. Ganz im Gegenteil: Schon trocken bekommt man hier einen lauten, ausgewogenen und straffen Sound, der auf Killer-Tone am Amp hoffen lässt. Und tatsächlich enttäuschen die Custom-Shop-Singlecoils in keiner Weise. Besonders der Halspickup stellt sich als absolutes Tonmonster heraus: Glockig, voll aber auch sehr transparent präsentiert sich diese Pickupposition clean wie verzerrt. Geschenkt, dass da auch die Zwischenposition einfach fantastisch funky klingt. Und am Steg kann man super mit dem Verzerrer braten, ohne dass es jemals spitz oder unangenehm wird. Dabei "twangt" sie stets genauso wie ihre Solidbody-Schwestermodelle. Zusammen mit dem sehr angenehmen Mediumprofil des Halses hat man hier also eine klasse Playergitarre, die alle klassischen "Tele-Tones" abdeckt. Sie wurde vom Vorbesitzer daher auch ausgiebig gespielt, weswegen sich zum Werks-Relicing auch noch einige Spielspuren dazugesellen – am deutlichsten zu sehen auf dem Pickguard. Fügt sich optisch aber 1a in die Relic-Optik ein. Auch die Jumbobünde haben bereits etwas Abrieb, haben unserer Einschätzung nach aber noch eine lange Lebensdauer vor sich.
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